Embedded Systems

greenspun.com : LUSENET : W\RTH Y2K-Newsgroup : One Thread

Das Jahr-2000-Problem beschrdnkt sich nicht nur auf Hard- und Software, sondern betrifft auch die sogenannten embedded systems. Was sind denn nun solche embedded systems?

-- Martin Lvsch (Martin.Loesch@wuerth.com), February 18, 1999

Answers

Referat von Andy Kyte auf einer GartnerGroup-Verantaltung: Mit einer guten Auswahl wesentlicher Punkte hat Kyte es geschafft, etwas Struktur in die Thematik zu bringen.

Diese Struktur besteht in der Einteilung der "embedded systems" in drei Klassen.

Die erste Klasse nennt er microcontrollers. Dies sind einfache und billige Chips, die ihr Programm bei der Fabrikation gleich eingebrannt bekommen. Wenn man von x Milliarden "embedded systems" spricht, die es auf der Welt gibt, dann besteht der weitaus grvsste Teil aus diesen primitiven Chips, die in Dingen wie K|hlschrdnken, Mikrowellenofen und Kaffeemaschinen ihren Dienst tun.

Diese Chips stehen meistens f|r sich alleine, ohne einen begleitenden Chip mit einer Echtzeituhr. Sie haben mit Datum nichts zu tun, und wo kein Datum, kein Jahr-2000-Problem. Kyte gibt eine Y2K-bedingte Ausfallrate von weniger als 1 zu 100'000 an f|r solche Chips, und zwar unter anderem aus dem Grund, weil es bei einer serivsen Wahrscheinlichkeitsabschdtzung so etwas wie "0%" und damit absolute Sicherheit nicht gibt.

Die zweite Klasse nennt er microprocessors. Dies sind schon bedeutend komplexere Systeme, meistens mit einem 16-bit- oder 32-bit-Prozessor-Kern, typischerweise mit einem Programm ausgestattet, das in einem Festspeicher sitzt.

In dieser Klasse gibt es eine Menge Systeme, die entweder selber eine Echtzeituhr beinhalten oder von aussen mit Zeit- und Datums-Informationen versorgt werden. Bei diesen schdtzt Kyte, dass etwa 7% beim Uebergang ins Jahr 2000 Anomalien in ihrer Datumsverarbeitung zeigen werden.

Aber "Anomalie" heisst nicht totales Versagen: Bei den meisten Systemen ist zu erwarten, dass sich die Probleme mit einem einmaligen Reset beheben lassen, es sich also lediglich um Probleme mit dem Datums-Uebergang handelt.

Die dritte Klasse nennt er large-scale embedded systems. Diese bezeichnete er treffend auch als "Dinge mit Disks". Es sind dies Systeme, die mit Harddisks ausgestattet sind, auf denen eine grosse Anzahl von Programmen gespeichert sind. Oft kommen speziell ausgebaute, aber sonst "normale" PC's als "large-scale embedded systems" zum Einsatz.

Bei diesen Systemen schdtzt er, dass 35% und mehr Jahr-2000-Probleme aufweisen.

Eine Zusammenfassung eines ganz dhnlichen Vortrags von Andy Kyte |ber "embedded systems" mit noch etwas mehr Informationen als bei mir hier findet sich unter http://www.millecon.com/releases/98a15nr2.htm. Aber nat|rlich ersetzen auch diese Informationen nicht einen Vortrag von Kyte oder eines der Gartner "Research Papers".

Mich persvnlich hat Kyte |berzeugt, dass am 1.1.2000 nicht gleich alles zum Stillstand kommt, weil die Chips zu Millionen versagen und gar nichts mehr geht. Die Sache mit den "embedded systems" ist auch nicht zum Vornherein vvllig hoffnungslos, weil man absolut keine Chance hat, alle die Milliarden Chips auf Datumsprobleme zu |berpr|fen, und dazu noch in den verbleibenden paar Monaten (weil man die meisten ndmlich gar nicht zu pr|fen braucht).

Aber: Von den "large-scale embedded systems" gibt es immer noch x Millionen auf der Welt, und wenn er schdtzt, dass 35% von diesen Probleme haben werden, finde ich das alles andere als beruhigend. Es heisst ja unter anderem, dass man gute Chancen hat, dass man als Produktionsbetrieb am 1.1.2000 zum Stillstand kommt, wenn man sich nicht vorher um das Problem gek|mmert oder etwas Wesentliches |bersehen hat.

direkt |bernommen aus Brunners Tagebuch auf http://www.access.ch/private-users/rbrunn

-- Martin Loesch (Martin.Loesch@wuerth.com), February 18, 1999.


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